Was so ein Zirkus nicht alles mit Kinderaugen machen kann. Kaum sind Perücke und Clownsnase aufgesetzt, Ringe, Bälle und Tücher aus der Kiste gekramt, schon leuchten die Augen der Schüler der Lorenz-Oken-Schule nur so um die Wette. Dabei ist unser Fotoshooting an diesem Tag in der Schulturnhalle lediglich ein Vorbote – der große Tag kommt erst noch. Dann nämlich, wenn die Zirkusschule Abeba hier in Bohlsbach aufschlagen und eine Woche lang mit den Kindern Zirkusnummern einüben wird – für eine Aufführung in einer echten Manege, in einem echten Zirkuszelt! Möglich gemacht wurde das Event auch durch die erfolgreiche Teilnahme am #saugut Award der Sparkasse Offenburg / Ortenau und der damit verbundenen Spende von 5000 Euro, der Hälfte der Gesamtkosten. Und natürlich auch durch das besondere Engagement des Fördervereins der Grundschule: „Wir haben das Glück, dass wir hier sehr viele super engagierte Eltern haben“, betont Schulleiterin Stefanie Zentner, die die Idee von Anfang an unterstützte. „Wir können es noch gar nicht glauben, dass es schon bald so weit ist. Das ist für die Kinder ein Riesending!“, schwärmt derweil die Vereinsvorsitzende Franziska Eggs. „Wir sind einfach nur glücklich, dass wir diese Unterstützung von der Sparkasse bekommen haben“, so die Dreifach-Mama.
Da lächeln auch die Gäste...
Bei so vielen fröhlichen Kindergesichtern bekamen auch die Gäste des Tages, Sparkassen-Vorstand Alexander Meßmer und der Schirmherr der Aktion, Offenburgs Speerwurf-Weltmeister Johannes Vetter, das Lächeln nicht mehr aus dem Gesicht. „Das ist einfach klasse, dass sich die Eltern so engagieren“, befand Jojo Vetter. Schließlich gehe es hier wie im Sport um Bewegung, und die fehle dem Nachwuchs ja heutzutage öfter mal. „Zumal die Kinder hier lernen, an einem Strang zu ziehen und gemeinsam Spaß zu haben. Dass die Sparkasse solche Aktionen unterstützt, halte ich für sehr wichtig“, findet der Schirmherr.
Aus der Region, für die Region
Für Alexander Meßmer gehört dieses gesellschaftliche Engagement zur DNA der Sparkasse. „Wir sind nicht nur eine Bank, dass zeigt sich übrigens schon beim Namen Sparkasse, sondern wir sind mit den Menschen, den Unternehmen und Kommunen in unserer Ortenau sehr eng verbunden. Verantwortung heißt für uns daher, der Region und der Gemeinschaft etwas zurückzugeben“, so der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Offenburg / Ortenau. „Und gerade in diesem Bereich, in dem wir den #saugut Award ausgelobt haben, in dem ganz viele Menschen ehrenamtlich so wichtige gesellschaftliche Aufgaben übernehmen, können wir besonders gut und wirksam unterstützen“, findet Meßmer. 112 Vereine hatten sich um den Ehrenamt-Preis beworben und sich einer offenen Abstimmung im Internet sowie einer Jury um Schirmherr Jojo Vetter gestellt. Dabei wurden rund 200 000 Stimmen abgeben. Am Ende durften sich 15 Vereine über insgesamt 100 000 Euro freuen (alle Gewinner und ihre Projekte auf der nächsten Seite).
Eine sportliche Geste
Zu den Gewinnern zählen auch einige Sportvereine, die mit dem Geld kleinere Vorhaben umsetzen konnten – die in Zukunft aber große Wirkung haben sollen. So zum Beispiel beim FV Ettenheim, wo mit dem Gewinn in Höhe von 4000 Euro das eigene Schiedsrichter-Programm unterstützt wird – schließlich gebe es ohne Referees keinen Fußball, wie Mitinitiator Paul Robaczek mahnt. „Wir widmen uns dem Thema sehr gezielt – und sind nun innerhalb von fünf Jahren von null aktiven Schiris im Verein bei mittlerweile zwölf angekommen“, erzählt er stolz. Mit dem Geld sollen die Schiedsrichter nun ordentlich ausgestattet und auch die Schiedsrichterkabine saniert werden.
Die ehrenamtlichen DLRG-Helfer in Achern konnten so etwa ihren Gerätewagen Wasserrettung mit umfangreichem Sanitätsmaterial sowie einem Defibrillator, Druckminderern und weiteren Ausstattungspaketen ausrüsten, um im Ernstfall eine ideale Patientenversorgung zu gewährleisten. „Wir sind sehr dankbar, das Geld hat uns sehr geholfen, wir konnten den Wagen komplett bestücken“, berichtet Samira Fischer. Die 26-jährige Wirtschaftsingenieurin ist als Bootsführerin, Strömungsretterin und Ausbilderin bei den Rettungsschwimmern schon lange ehrenamtlich dabei. Was viele nicht wüssten: Die DLRG Achern bekomme als Teil des Katastrophenschutzes zwar Zuschüsse wie hier in Form des Gerätewagens, finanziere sich aber ansonsten ausschließlich über Mitgliedsbeiträge und Spenden. „Bei uns ist alles 100 Prozent ehrenamtlich“, so Fischer.
Um den Erhalt von Brauchtum ging es derweil in Nesselried, wo sich im vergangenen Jahr die Leimedreppler als neue Zunft gegründet hatten – mit dem Ansinnen, die historische Nesselrieder Fasnachtsfigur zu bewahren, die auf den historischen Lehmtramplern beruht (das waren Nesselrieder, die beim Hausbau früher auf den sehr lehmhaltigen Untergrund Stroh zur Befestigung eingetrampelt haben). Der Verein hat bereits 80 Mitglieder, darunter 40 Hästräger. „Die handgefertigten Masken dazu sind sehr schön, aber mit rund 400 Euro auch recht teuer“, erklärt der erste Zunftmeister Christof Katzmann. Mit den 10 000 Euro aus der Sparkassen-Initiative finanzierten die Leimedreppler den Kauf für die ersten Mitglieder. „Darüber hinaus haben wir viele Anfragen von Interessenten bekommen – das war ein richtiger Push!“
Der #saugut Award war im vergangenen Jahr dennoch nur ein Baustein in Sachen Spenden und Sponsorings, für die die Sparkasse Offenburg / Ortenau insgesamt 2,5 Millionen Euro an 155 Vereine, Organisationen und Institutionen verteilte, davon 1,7 Millionen aus der Regionalstiftung. In diesem Jahr werden es insgesamt 2,56 Millionen an 198 Vereine sein. „Das eine sind die Zahlen. Besonders schön ist es aber, wenn wir dann selber vor Ort sind und sehen, wie die Dinge wachsen und Gestalt annehmen“, sagt Alexander Meßmer, noch immer umgeben von fröhlich lärmenden Kindern. „Das gibt dann auch uns das Gefühl, unseren Beitrag für ein besseres Miteinander zu leisten“, so der Sparkassen-Vorstand.